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Arbeiten zu Corona-Zeiten – Kapitel 1

Raus aus dem Corona-Tief  –  Nach Corona wieder bei der Arbeit durchstarten

Seit März 2020 steht unsere Welt vor bislang ungekannten Herausforderungen. Corona hat uns alle hart getroffen. Sowohl privat, als auch beruflich. Die sich beinahe täglich ändernden Regelungen: Maske an, Abstand, Lockdown; sind nicht nur verwirrend, sondern schlagen auch zunehmend auf das Gemüt.

Die wahrgenommenen psychischen Belastungen sind stark gestiegen. Laut einer Studie der Berliner Charité klagt mittlerweile jede*r vierte darüber. Das Privatleben hat sich verändert. Man trifft sich nicht mehr mit Freunden in einem Restaurant oder einer Bar, sondern online über Zoom oder Skype, telefoniert oder schreibt sich Nachrichten.

Auch in beruflicher Hinsicht mussten sich viele Menschen umstellen. Von heute auf Morgen hieß es: Kurzarbeit, Home-Office oder im schlimmsten Fall sogar Entlassung. Die damit einhergehende Angst und konstante Unsicherheit führten oft zu einer Lähmung in der Belegschaft. Die Motivation nahm ab und die Produktivität in vielen Unternehmen sank.

Langsam geht es nun in Richtung einer „neuen“ Normalität: Home-Office wird vielerorts wieder abgeschafft, Arbeitnehmer*innen werden aus der Kurzarbeit geholt.

Doch das Problem der Antriebslosigkeit, die sich über die eineinhalb Jahre Corona eingependelt hat, bleibt oft bestehen. Wie soll man Motivation finden? Wie mit voller Kraft zurück in die Arbeit starten, nach einer so langen Zeit des vermeintlichen Stillstandes?

Im folgenden Artikel möchten wir Ihnen einige Tipps an die Hand geben, wie Sie nach der Corona-Phase wieder Motivation schöpfen können:

 

Suchen Sie sich neue Ziele und Herausforderungen:

Ziellosigkeit führt schnell zu Stagnation, Sie haben das Gefühl, der Alltag zieht an Ihnen vorbei und nichts, was Sie tun ist von Bedeutung. Dieser Eindruck entsteht schnell in der heutigen pandemischen Phase. Wie also aus diesem Trott herauskommen?

Suchen Sie sich neue Ziele und Herausforderungen. Ziele sind ein natürlicher Antriebsfaktor und das Erreichen selbiger aktiviert unser Belohnungszentrum im Gehirn.

Belegen Sie also beispielsweise einen Online-Kurs oder suchen Sie sich ein neues Projekt, welches Sie motiviert und Ihnen Auftrieb gibt. Sollte Ihre Antriebslosigkeit an Ihrer derzeitigen Anstellung liegen, so denken Sie über einen Positionswechsel nach – auch das kann eine neue Herausforderung sein.

Klare Ziele steigern Ihre intrinsische (von innen kommende) Motivation und helfen Ihnen, mit Freude und Elan an eine Aufgabe heranzutreten.

 

Struktur schaffen und Planung:

Egal, ob Sie nun im Büro oder im Home-Office arbeiten: Schaffen Sie sich eine gute Tagesstruktur. Den inneren „Schweinehund“ zu überwinden ist immer schwer. Daher muss man erstmal einen Anfang finden.

Manchen Sie sich ganz normal bereit für einen Arbeitstag, selbst wenn er in Ihren eigenen vier Wänden stattfindet. Planen Sie Ihren Arbeitsbeginn und -ende vorher zeitlich ein. Skizzieren Sie sich möglicherweise einen groben „Tagesablauf“ und planen dabei feste Termine wie Meetings oder Telefonate mit ein. Kategorisieren Sie Ihre täglichen Aufgaben (mehr dazu in Punkt 3).

Unerledigte Aufgaben bleiben viel länger im Gedächtnis und beeinflussen unsere Gedanken negativ, das ist der sogenannte „Zeigarnik-Effekt“. Versuchen Sie es daher doch mal mit einer To-Do-Liste. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, denn man sollte sich nicht zu viele Aufgaben auf einmal aufhalsen.

Menschen hilft es, erledigte Aufgaben abzuhaken. Es werden Endorphine freigesetzt, wenn man sich am Ende des Tages anschauen kann, was alles geschafft wurde. Gleichzeitig findet man leichter einen Zugang, wenn man mit einer bestimmten Aufgabe anfängt und nicht nur den Berg an Arbeit vor sich sieht.

 

Die zeitaufwändigste Aufgabe ganz zu Anfang erledigen:

Wer kennt es nicht: Die Aufgabenliste für einen einzelnen Arbeitstag erscheint unendlich lang und kaum zu bewältigen. Nehmen Sie sich daher die Zeit, Ihre Aufgaben zu priorisieren. Welche der Aufgaben ist am dringendsten zu erledigen? Welche ist am zeitaufwändigsten oder am schwierigsten? Was ist aktuell weniger relevant oder hat am wenigsten Zeitdruck?

Der Aufgabe, welche Ihnen am zeitaufwändigsten erscheint, welche am schwierigsten ist, oder welche die höchste Priorität hat, sollten Sie sich als erstes widmen. Haben Sie diese Mammutaufgabe erst einmal hinter sich gebracht, haben Sie Ihr erstes Erfolgserlebnis für den Tag erzielt und gleichzeitig erscheinen alle weiteren Aufgaben vergleichsweise harmlos und machbar. Das motiviert nicht nur, sondern verschafft Ihnen auch das Gefühl, heute wirklich etwas geleistet zu haben.

Außerdem: Deadlines können einen großen Druck auf die Psyche ausüben und Ihre Arbeitsweise auch negativ beeinflussen. Dies geht manchmal so weit, dass man sogar unfähig wird, überhaupt mit einer Aufgabe zu beginnen. Wenn Sie sich in einer solchen Phase befinden, hilft es, die Aufgabe in mehrere kleinere Aufgaben zu unterteilen, diese zu priorisieren und anschließend Schritt für Schritt abzuarbeiten. So finden sie den Zugang zu Ihrer Aufgabe und den Ausgang aus der Antriebslosigkeit.

 

Soziale Verbindungen

Bleiben Sie im Kontakt mit Ihren Kolleg*innen. Treffen Sie sich in der Kaffeeküche auf einen kurzen Plausch, machen Sie gemeinsam nach dem Mittagessen einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, oder verabreden Sie sich im Homeoffice zu einer kurzen „Online-Pause“ in Zoom, Teams, etc..

Fragen Sie Ihre Kolleg*innen nach Ihren Strategien zur Bewältigung des Motivations-Tiefs und tauschen Sie sich über Ihre Aufgaben aus. Sie sind nicht allein! Sprechen Sie über Herausforderungen und Ziele und geben Sie sich gegenseitig Feedback über deren Erreichung bzw. Bewältigung. Dies hilf Ihnen nicht nur dabei, wieder soziale Aspekte in ihren Arbeitsalltag einzubauen, sondern ermöglicht es Ihnen auch Ihre Erfolge zu teilen und gemeinsam zu „feiern“.

 

Regelmäßige Bewegung und Pausen einbauen

Sie waren über längere Zeit in Kurzarbeit? Oder haben die meiste Zeit im Home-Office gearbeitet? Schnell ist man aus seinem normalen Arbeitsrhythmus raus. Morgens um 8 Uhr auf die Arbeit, dann Mittagspause um 12 und die Zeit plätschert nur so vor sich hin.

Teilen Sie sich Ihren Arbeitstag lieber in viele kleine Arbeits- und Pausenphasen ein, statt eine einzige, lange Mittagspause zu machen. Hilfreich ist hier beispielsweise die 40-15-5-Regel: 40 Minuten sitzen, 15 Minuten stehen und 5 Minuten Bewegen.

Das sogenannte „dynamische Sitzen“ hat mehrere Vorteile: Es ist gut für die Gesundheit, das Dauersitzen zu unterbrechen und Sie fühlen sich fitter. Außerdem werden Kreativität und Produktivität gefördert.

 

Gesundheit

Antriebslosigkeit hängt nicht nur mit dem bewussten Verhalten zusammen, sondern auch sehr viel mit dem Körper. Sollten Sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg Antriebs- und Motivationslos, müde oder schlapp fühlen, und Ihnen kann keiner unserer Tipps helfen, dann sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und eventuelle medizinische Ursachen abklären.

Es könnte ein Nährstoffmangel (meist Vitamin D-Mangel) vorliegen, aber auch eine ungesunde Ernährung oder gar eine Stoffwechselerkrankung, könnte die Ursache für Ihre Symptome sein. Auch die Einnahme verschiedener Medikamente kann dazu führen, dass Sie sich nicht fit und unmotiviert fühlen.

Achten Sie bewusst darauf, was Sie essen. Versuchen Sie weniger Zucker zu essen und entscheiden sich stattdessen lieber für Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wenn Sie ohnehin im Homeoffice arbeiten, dann nehmen Sie sich doch hin und wieder die Zeit, frisch zu kochen. Auch frisch gekocht muss nicht unbedingt zeitaufwändiger sein. Im Internet finden Sie hierfür viele abwechslungsreiche Rezepte.

Hilfreich ist es auch, sich gerade beim Mittagessen den Bauch nicht ganz so vollzuschlagen. Mit einem zu vollen Magen, fallen Sie viel eher in ein starkes Mittagstief, da der Körper danach viel Energie für die Verdauung benötigt. Diese Energie fehlt Ihnen dann im Kopf und das macht müde, träge und verlangsamt die Denkprozesse.

Fühlen Sie sich nicht ausgeruht, egal ob Sie viel oder wenig schlafen?

Versuchen Sie Ihren Schlafrhythmus zu beobachten. Finden Sie die optimale Schlafdauer für sich heraus, nach der Sie sich fit und ausgeruht fühlen, denn auch zu viel Schlaf kann müde machen. Die Meisten Menschen fühlen sich nach einer Schlafdauer von 6-8 Stunden am vitalsten.

Verwenden Sie vielleicht ein anderes Kissen oder öffnen Sie nachts das Fenster. Es gibt viele Gründe für einen schlechten Schlaf, jeder davon ist individuell. Auch hier können Sie sich von einem Facharzt oder einer Fachärztin beraten lassen.

 

Bitte beachten Sie bei all diesen Tipps und Tricks: Setzen Sie sich nicht zu sehr unter Druck. Ein Motivationstief ist sicher keine Schande, sondern völlig normal und es ist auch nicht unüberwindbar. Nehmen Sie sich die Zeit, sich mit sich, Ihrer Arbeit und Ihren Zielen auseinanderzusetzen und seien Sie stolz auf Ihre Erfolge. Wichtig ist, dass Sie das Gefühl haben voranzukommen – und das schafft man auch mit kleinen Schritten.

 

Autor: Sophie Weichert

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