Dos and Don’ts im Lebenslauf
Das Schreiben von Bewerbungen gehört zu unser aller Leben dazu. Nur selten ergeben sich berufliche Möglichkeiten, in denen man sich ohne die Zusendung bzw. Abgabe seines Lebenslaufs bewerben kann. Den meisten von uns wird schon früh in der Schule beigebracht, wie man Briefe und Bewerbungen schreibt. Müssten wir dann nicht alle Profis im Bewerben sein?
Trotz der Unumgänglichkeit des Schreibens von Bewerbungen und Lebensläufen gibt es bis heute keine eindeutige Norm, wie der perfekte Lebenslauf auszusehen hat. Im Gegenteil: Es existieren diverse Gerüchte darüber, wie man es – oder wie man es auf keinen Fall – machen sollte. Fest steht, in Bezug auf die Auswahl von Kandidaten im Bewerbungsprozess trennt sich beim Thema Lebenslauf die Spreu vom Weizen.
In Kapitel 1 – Wer liest eigentlich meinen Lebenslauf? haben wir Ihnen bereits Denkanstöße gegeben, wie Sie sich beim Gegenüber mit Ihrem Lebenslauf menschlich optimal präsentieren können.
Im folgenden Artikel haben wir für Sie einige “Dos and Don’ts” rund um das Thema Lebenslauf zusammengestellt, um mit diversen Irrtümern aufzuräumen und Ihnen das Schreiben Ihres Lebenslaufs zu erleichtern.
Umfang des Lebenslaufs
Viele von Ihnen kennen vermutlich die Annahme, dass der Lebenslauf nur eine Seite lang sein darf. Dies ist jedoch nicht richtig. Es gibt keine vorgeschriebene Länge des Lebenslaufs. Jedoch möchte sich auch kein Personaler oder Vorgesetzter durch eine ausführliche Lebensbiographie blättern. Daher:
Do:
- Halten Sie sich kurz und beschränken Sie sich auf das Wichtigste
- Führen Sie Ihre Aufgaben in der jeweiligen Position nur kurz und stichpunktartig auf
- Bleiben Sie dabei jedoch ausführlich und lassen Sie keinen Raum für offene Fragen
- Denken Sie darüber nach, auf welche Stelle Sie sich gerade bewerben und ob es sich gegebenenfalls lohnt, bestimmte berufliche Stationen oder Aufgaben besonders hervorzuheben
Don’t:
- Eine zu ausführliche Beschreibung Ihrer Tätigkeiten und Kompetenzen (Fließtext) ist im Lebenslauf fehl am Platz. Dies gehört in Ihr Kompetenzprofil
- Lassen Sie nichts aus! Dies wirft Fragen auf, über die sich der Leser Gedanken macht, ohne dass Sie zur Klärung anwesend sind
Struktur und Format des Lebenslaufs
Die grundsätzliche Struktur eines Lebenslaufs dürfte den meisten bekannt sein. Jedoch werden auch hierbei oft Fehler gemacht, die nicht unbedingt sein müssten.
Do:
- Kopfzeile: Ab einer Länge von zwei Seiten sollte Ihr Name dezent rechts oder links eingefügt werden
- Fußzeile: Fügen Sie ab einer Länge von zwei Seiten Seitenzahlen hinzu und evtl. Ihre Mailadresse und Telefonnummer
- Die Überschrift “Lebenslauf” sollte nur auf der ersten Seite als Titel stehen
- Die wichtigsten Infos über Ihre Person sollten auf den ersten Blick zu erkennen sein. Daher folgende Reihenfolge:
-
- Persönliche Daten (Name, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Familienstand)
- Kontaktdaten (Anschrift, Telefonnummer, E-Mail, ggf. Webseite)
- Bewerbungsfoto (Kann auch daneben/darüber stehen)
- Berufliche Erfahrungen inkl. Praktika – Die aktuellste Station zuerst!
- Studium / Berufsausbildung
- Zivildienst / Bundeswehr
- Schulbildung
- Sprachkenntnisse
- Weiterbildungen
- Sonstige Kenntnisse (EDV, Software, ect.)
- Hobbys
- Name, Datum, Unterschrift
- Benutzen Sie durchgängig dieselbe Schriftart
- Nutzen Sie Absätze und rücken Sie den Text korrekt ein. Dies erleichtert das Lesen und macht das Dokument übersichtlicher
- Heben Sie Überschriften hervor (Fettgedruckter Text o. größere Schrift)
Don’t:
- Vermeiden Sie farbige Schrift und Designs (oft wird der Lebenslauf schwarz-weiß ausgedruckt, dies verliert dann seine Wirkung)
- Weder eine zu große, noch eine zu kleine Schriftgröße wirkt ansprechend
- Vermeiden Sie Rechtschreib- und Grammatikfehler! Die meisten Schreibprogramme haben eine Funktion für Rechtschreibprüfung. Nutzen Sie diese!
- Bitten Sie weiterhin Partner oder Freunde darum, Ihre Bewerbung gegenzulesen. Man selbst wird nach einer Zeit oft blind für die eigenen Fehler
Bewerbungsfoto
Auch über das Bewerbungsfoto streiten sich bekanntlich die Geister. In Deutschland ist es immer noch gang und gäbe, dass der Bewerbung ein Foto beigefügt wird. In den USA und England ist es hingegen sogar verpönt ein Bewerbungsfoto mitzusenden. Natürlich bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie Ihrem Lebenslauf ein Foto hinzufügen oder nicht. Wir empfehlen Ihnen jedoch diese Chance der Selbstvermarktung nicht ungenutzt zu lassen. Hierbei sollten Sie folgendes beachten:
Do:
- Fragen Sie sich bei der Auswahl Ihres Fotos, wie Sie beim Leser ankommen möchten
- Zeigen Sie das Bild Ihrem Partner oder guten Freunden und fragen Sie sie, ob das Foto Sie positiv und authentisch widerspiegelt
- Es ist psychologisch erwiesen, dass Menschen, welche mit offenem Mund lächeln, sympathischer wirken
- Wählen Sie ein Foto mit neutralem Hintergrund
- Kleiden Sie sich adäquat und entsprechend der Stelle, auf die Sie sich bewerben möchten
Don’t:
- Ihr Bild sollte nicht älter als ein Jahr sein
- Kein Passbild und kein Ganzkörperfoto
- Kein Verwackeln, keine Unschärfen, keine zu geringe Bildauflösung
Tipp:
Es muss nicht immer ein Foto aus einem Profi-Studio sein. Die meisten der heutigen Smartphones besitzen eine Kamera mit sehr guter Auflösung. Wenn Sie Ihr Bild selbst machen, dann bitten Sie Partner / Freunde um Hilfe. Selfies sind hier weniger gerne gesehen. Achten Sie auf gute Lichtverhältnisse, einen neutralen Hintergrund (nichts anderes im Bild, keine grellen Farben) und den richtigen Winkel ( von oben oder unten aufgenommene Bilder verzerren die Proportionen des Gesichtes)
Kontaktdaten und Erreichbarkeit
Es ist selbstverständlich, dass Ihre Kontaktdaten in Ihre Bewerbung bzw. Ihren Lebenslauf gehören. Doch auch hierbei werden oft Fehler gemacht, die Sie leicht vermeiden können.
Do:
- Prüfen Sie vor der Absendung Ihrer Unterlagen, ob Ihre Kontaktdaten noch aktuell sind
- Stellen Sie sicher, dass immer alle Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail, Anschrift) im Lebenslauf enthalten sind
- Wählen Sie eine seriöse E-Mail Adresse in der nach Möglichkeit Ihr Vor- und Nachname bzw. Kürzel enthalten ist (Nicht!!: sexyhexi@hotmail.com)
- Haben Sie Ihre Bewerbung abgeschickt, so müssen Sie ab diesem Zeitpunkt damit rechnen, dass Sie jederzeit (z.B. Mobil) kontaktiert oder angerufen werden können – evtl. geben Sie in Ihrer Bewerbung Ihre Erreichbarkeit (z.B. tägliche Zeitfenster) mit an
- Sollten Sie einmal nicht erreichbar sein, so stellen Sie sicher, dass Ihre Mailbox deutlich mit Vor- und Nachnamen besprochen ist, sodass der Anrufer weiß, dass er an der richtigen Adresse ist
Don’t:
- Es ist ein absolutes No-Go sich mit der Firmen-E-Mail Adresse und Telefonnummer Ihres (aktuellen / alten) Unternehmens zu bewerben. Außerdem können andere Firmen, denen Ihr Lebenslauf vorliegt, Sie nach dem Austritt aus Ihrer (aktuellen / alten) Firma nicht mehr unter diesen Kontaktdaten erreichen
- Sie sollten nie mehr als zwei Tage nach der ersten Kontaktaufnahme nicht erreichbar sein oder nicht zurückrufen/antworten. Dies hinterlässt einen schlechten ersten Eindruck, ohne dass Sie sich überhaupt persönlich vorgestellt haben
Wie bereits gesagt, gibt es keine festgelegten Normen für die perfekte Bewerbung. Lebensläufe sind so verschieden, wie die Menschen zu denen Sie gehören und müssen vor allem eins, nämlich zum Besitzer passen und ihn authentisch widerspiegeln. Jedoch sollten sie vor allem kurzweilig und prägnant gestaltet werden, damit der Leser auf Anhieb sieht, wer Sie sind und wo Ihre Stärken liegen. Wenn Sie sich an die Tipps aus diesem Artikel halten, haben Sie schon einmal vieles richtig gemacht und Ihrer nächsten Bewerbung steht nichts mehr im Wege.
Autor: Lucienne Scigala-Drewes
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